Chinabrenner Leipzig

Anne/ März 31, 2017/ Leipzig

Ein Lokal – als Restaurant lässt es sich schwer benennen – in welches wir recht häufig während unserer Mittagspause gehen. Nun möchte ich euch mal gaaanz kurz eine Einschätzung dazu geben. Aus Sicht einer Berufstätigen, einer Mutter sowie als Bloggerin.

Ist es einen Besuch wert?

Diese Frage kann ich nur sehr schwer beantworten. Hättet ihr mich vor einem, vielleicht auch zwei Jahren gefragt, wäre meine Antwort definitiv ein klares „Ja“ gewesen.
Heute bin ich dahingehend deutlich ernüchtert.
Leider kann ich euch bisher nur von der Mittagszeit berichten. Ich habe es leider noch nicht geschafft am Abend dort essen zu gehen. Gemäß meiner Kollegin soll ich aber das unbedingt mal machen.

Das Konzept

Es ist schon eine Weile her, dass ich den kleinen Zettel an der ersten Säule gelesen habe. Also schlagt mich nicht, wenn ich mich nun nicht mehr an alles erinnere 😉
Der Chinabrenner startete wohl mal als Projekt von Studenten. Zumindest zur Mittagszeit ist es so, dass man die Wahl zwischen genau zwei Gerichten hat.

Fleisch oder nicht Fleisch. Das ist hier die Frage.

Den konnte ich mir jetzt nicht verkneifen 😀
Es ist tatsächlich so, dass es nur die Wahl zwischen Fleisch oder Vegetarisch gibt. Die ganze Woche über gibt es wechselnde Gerichte mit Reis. Nur Freitags ist Nudeltag. Jedenfalls haben wir es bisher noch nie anders zur Mittagszeit erlebt.
Während die Bestellung aufgenommen wird, gibt es Tee. Nach dem Essen muss jeder sein Geschirr selbst abräumen und dann zum Bezahlen an die Kasse.

Außen pfui, innen…

…mittlerweile leider auch phui.
Leipziger Mama - Chinabrenner - Essen gehen in LeipzigAnfangs war ich noch von dem Gebäude beeindruckt. Bei meinem ersten Besuch wäre ich niemals auf die Idee gekommen, dass man da essen gehen kann. Es hängt außen nicht ein Schild, welches darauf hinweist.
Eben ein altes Fabrikgebäude.
Auch innen sieht man um sich herum nur Backstein. Durch große Poster mit chinesischen Menschen und Laternen, die gemäß dem Klischee eben chinesisch aussehen, wird der Flair irgendwie doch hergestellt.
Wenn es draußen warm wird, kann man prima im Hinterhof sitzen. Der ist ziemlich versteckt und von vorn bzw. Von der Straße aus nicht zu sehen.
Leider lassen innen wie außen die Möbel ziemlich zu wünschen übrig. Draußen sind fast alle Tische und Stühle aus Bambus. Ergänzt durch Bierzeltgarnituren. Alles etwas wacklig. Aber wenn man die Sonne genießt, dann ist einem das meist egal. Drinnen erinnern einen die meisten Stühle an die DDR. Die Polterstühle haben schon ordentlich gelitten und die Holzstühle sind arg wacklig. Aber alles ist noch nutzbar. Die großen runden Tische mit der Drehscheibe in der Mitte ist nicht nur Klischee, sondern einfach China-like 😉
Nun vom Alter und der Stabilität der Stühle mal abgesehen ist es für mich einfach aus dem Grund pfui, dass selbst, wenn wir gerade erst zur Öffnungszeit hineinspazieren, die Tische kleben und es allgemein einfach nur dreckig aussieht.
Ist das typsich chinesisch? Ich weiß es nicht.

Zum Essen selbst

Leipziger Mama - Chinabrenner - Essen gehen in LeipzigWir sind meist zum Nudeltag dort.
Daher kann ich euch an dieser Stelle nur davon ein Bild zeigen.
Die Schalen sind immer – wirklich immer! – von außen klebrig. Ich hoffe inständig, dass es daran liegt, dass sie die Schalen mit den Saucen neben dem Nudeltopf stapeln. Alles andere möchte ich mir gerade lieber nicht vorstellen.
Da ich ein paar Magen-Probleme habe fing ich irgendwann letztes Jahr an nur noch das vegetarische Gericht zu bestellen.
Und was soll ich sagen?
Es ist superlecker dort! Bisher habe ich noch nirgends so leckeres Sojageschnetzeltes gegessen. Es sind immer frische Erbsen, Koriander und Lauch dabei. Nur am Chili könnten sie ruhig sparen.
Den Tee könnt ihr total vergessen. Der ist irgendein Instandzeug und ihr wollt lieber nicht wissen wie der gelagert und in die Gläser abgefüllt wird.
Aber das Essen ist wirklich gut! Nicht umsonst sind wir fast jeden Freitag dort.

Kann man es mit Kind besuchen?

Eindeutig: Ja!
Es gibt eine kleine Spielecke, die die Wartezeit versüßt.
Auch Hochstühle stehen bereit.
Ich habe schon ab und an Kinder zur Mittagszeit dort gesehen. Diese bekommen mitunter nur die Nudeln mit einer milden Sauce oder einfach kleinere Portionsgrößen.

Warum ich aber nur 3 von 5 Sternen gebe

Es ist einfach nur dreckig dort. Tische kleben, Stühle haben die beste Zeit hinter sich und ich hoffe einfach, dass die Schalen wegen dem Stapeln so schmierig, klebrig sind.
Das Personal wechselt ständig und gibt sich bei dem Andrang wirklich Mühe.
Was mich auch etwas ärgert: Als ich das erste Mal dahin kam, kostete so eine Schale Nudeln noch 6€. Heute kostet dieses recht einfache Gericht bereits 7,50€. Wir haben mal durchgerechnet. Die Materialkosten belaufen sich höchstens auf 2€. Und da haben wir wahrscheinlich schon sehr hochgegriffen.
Zusammengefasst: Einzig das absolut leckere Essen ist mir die 3 Sterne wert.
Ihr solltet diesem Geheimtipp des Leipziger Westens definitiv eine Chance geben!
Geht mal Abends hin und berichtet mir von euren Erfahrungen. Das würde mich sehr interessieren 🙂

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Über Anne

Teilzeit-Alleinerziehend, Teilzeit-arbeitend, manchmal überfordert, Mama eines zuckersüßen Buben, Soldatenfrau, ein wenig verrückt und mit ganz viel Herz ausgestattet.