#Coronatagebuch – Tag 85

Anne/ Juni 9, 2020/ Aus dem Leben

Es wird Zeit, mal wieder ein kleines Update zu unserer Situation zu bringen. In den letzten 15 Tagen hat sich wieder mal einiges getan. Es gab weitere Lockerungen, der Schulwahnsinn hat ein neues Level erreicht und irgendwie haben viele da draußen das Gefühl, dass wir entweder verarscht wurden oder Corona vorbei ist. Puh!

Wir brechen nun regelmäßig aus und unternehmen viel. Vor allem außerhalb der Stadt. Erst letztes Wochenende waren für einen Tag im Harz unterwegs. Standen dafür aber auch um 5 Uhr auf. Dafür hatten wir einen wunderbaren Tag in der Natur. Mit Wanderungen, Kräuter sammeln und einfach einer herrlichen Umgebung. Wieder mal ein Tag zum Energie tanken. Auch wenn wir uns sehr viel bewegten.

Aktuell kämpfe ich noch immer mit dem Vermieter des Osterurlaubs, um die Rückzahlung des Geldes. Und leider auch mit unserem Sommerurlaub. Denn eine Reise nach Schottland ist unter den gegebenen Umständen einfach nicht machbar. So gilt es nun, Flug, Haus und Auto entweder zu stornieren oder zumindest auf nächstes Jahr umzubuchen. Nur gestaltet sich das schwerer als gedacht. Und macht mir zusätzlichen Stress.

Und dann ist da noch die Schule. Naja, eigentlich eher die Lehrerin und ihre aktuellen Methoden.

Die Kinder haben jeden Tag Hausaufgaben, keinen festen Stundenplan und eigentlich auch nur Deutsch, Mathe, Sachkunde und ein wenig Sport. Vor 1,5 Wochen zog dieser Stress meinem Sohn den Boden unter den Füßen weg und er lag mit Magen-Darm für 2 Tage flach. An dem als mich die Schule erstmals anrief und bat meinen Sohn abzuholen, hatte er ein Schleichdiktat zu schreiben. Nach der Buchbesprechung seine zweite Note in der Woche. Die dritte sollte es am Folgetag mit einem weiteren Deutschtest geben. Es war ihm einfach alles zu viel. Den Test musste er dann vergangene Woche nachholen. In der selben Woche gab es noch zwei Mathe-Tests.

Es ist, als wollte die Lehrerin 9 Wochen fehlende Benotung auf den letzten Drücker nachholen. Leider sorgt das für unnötigen Stress bei Kindern wie Eltern.

Und dann immer diese kleinen, aber feinen frustrierenden Zusatzaufgaben. Die Lehrerin versucht ein paar kreative Elemente in den Unterricht einzubauen und bittet die Kinder dieses oder jenes mitzubringen. Natürlich nur, wenn vorhanden. Tja, wir haben kein Jenga und auch keine Feuerbohnensamen. Kennen aber immer jemanden wo wir es hätten leihen können. Problem: Sowas kann man schlecht innerhalb von 12 Stunden organisieren. Frust fürs Kind, dass es gern mitbringen wollte. Frust für Eltern.

Zum Glück sucht die Elternsprecherin diese Woche das Gespräch mit der Lehrerin und bringt die in der Elterngruppe gesammelten Punkte vor. Ich hoffe, dass sich dadurch etwas ändert. Sei es auch nur für die letzten 4 Schulwochen.

So, ich muss nun selbst noch die Lehrerin anschreiben. Da gibt es ein kleines Problem mit der Benotung eines Tests. Bin keine Helikoptermutter, geht einfach ums Prinzip 😉

Das hat das Kind zu erzählen:

Hallo,

heute war ich in der Schule und hatte mal keine Hausaufgaben auf. Das fand ich toll. Denn die ganzen letzten Wochen hatten wir nur Hausaufgaben auf. Man braucht einfach eine Abwechslung.

Mama hat mir 5 Tüten Klatschmohnsamen gekauft. Die pflanze ich diese Woche noch ein. Dann wachsen die hoffentlich schnell und ich kann mit ihnen in meinem Labor experimentieren. Da freue ich mich schon drauf. Natürlich dürfen auch Bienen an meine Blumen 😉

Seit dieser Woche dürfen wir wieder Spiele beim Fußballtraining spielen. Das macht ganz viel Spaß. Und ich freue mich auf das nächste Training.

Bis bald,

euer Raph

#Coronatagebuch - Tag 85

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Über Anne

Teilzeit-Alleinerziehend, Teilzeit-arbeitend, manchmal überfordert, Mama eines zuckersüßen Buben, Soldatenfrau, ein wenig verrückt und mit ganz viel Herz ausgestattet.