Ein ganzes halbes Jahr

Anne/ August 12, 2016/ Leseecke, Roman

Ich gebe es zu: Erst als ich den Trailer zum Film sah, wurde mein Interesse geweckt. Bis dahin lief ich in der Buchhandlung konsequent an diesem Titel vorbei. Man, war ich blöd!

Wer meine Seite beobachtet, weiß, dass ich für dieses Buch nicht mal eine Woche brauchte!

Ja, ich lese ab und an Liebesromane. Mal ehrlich! Welche Frau nicht?
Dieses Buch ist – ob bewusst oder nicht – sehr tiefgründig. Gibt auf eine Art und Weise Einblick in eine Psyche… ich war so baff.
Oft wollte ich Lou für ihre Naivität schütteln. Und Will für seine Art ohrfeigen.

Aber ich muss sagen…

Es ist ein rundum gelungenes Buch! Oft hieß es bei mir abends vor dem Schlafengehen:

„Nur noch die eine Seite.“

Und es wurde noch ein ganzes Kapitel 😀

Ups, vielleicht braucht manch einer doch noch den Plot dazu 😉

Kurz und knapp.
Ein Mädchen – Louisa – hat eine ziemlich anhängliche, scheinbar oft nervige Familie, den egozentrischsten Freund den man sich wohl vorstellen kann und verliert dann auch noch ihren Job, den sie gern gemacht hat. Vielleicht aber nicht wirklich mit Leidenschaft.
Und es geht um einen jungen Mann – Will -, der ein abenteuerlicher Macho durch und durch war (meine Meinung) und durch einen ziemlich fiesen Unfall, den er eigentlich dank seinem Sicherheitsbewusstsein vermeiden wollte, doch noch im Rollstuhl landet. Und dann noch mit einer Behinderung, die ich nicht mal meinem ärgsten Feind wünschen würde.
So kommt es also, dass Lou als Pflegekraft bei Will arbeitet. Eigentlich wären viele andere Bewerberinnen besser geeignet gewesen. Aber gerade Lou, die so gar nicht in die kleine Stadt passt, in der sie lebt, bekommt den begehrten Job. Doch der ist auf 6 Monate befristet!
Der Grund kommt ungefähr Mitte des Buches heraus. Und ich fand ihn nicht so toll. Aber es muss ja negative Inhalte geben, um Schwung in die Sache zu bringen.
Dafür war aber Lou’s Plan ziemlich schnell klar. Nur ihre Umsetzung zeigt doch wieder mal aus welchem Holz sie geschnitzt ist und das sie mit ihrer Art so gar nicht in die heutige Zeit passt. Sie lebt eben in ihrer eigenen kleinen Welt. Die Will so nach und nach zerstört und damit Lou die Augen öffnet.

Meine Meinung:

Auch wenn so manche Stellen echt zum Haare raufen waren. Wie die Art der Schwester – auch ziemlich egozentrisch – und der Freund, dem ich an Lou’s Stelle schon weit eher nen Arschtritt verpasst hätte. Finde ich dieses Buch rundum gelungen. Nur wenige Bücher fesseln mich so, dass ich sie bereits beim Frühstück neben mir liegen habe, als erstes schnappe sobald ich zu Hause bin und abends im Bett nicht mehr aus der Hand legen mag.
Das Ende hat einen romantischen Touch, ist aber nichts für Happy-End-Liebhaber. Dafür aber ein guter Auftakt für eine Fortsetzung.
Rundum ein realitätsnaher Roman mit Suchtfaktor.
Klare Kaufempfehlung!
Und wer es nicht lesen mag, kann sich das Hörbuch kaufen oder bei Spotify laden 😉

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Über Anne

Teilzeit-Alleinerziehend, Teilzeit-arbeitend, manchmal überfordert, Mama eines zuckersüßen Buben, Soldatenfrau, ein wenig verrückt und mit ganz viel Herz ausgestattet.