Eine Woche vor Kaiserschnitt eine Blutung

Anne/ April 27, 2014/ Schwangerschaft

Auf dieses Thema muss ich unbedingt heute eingehen … auch wenn es im Zusammenhang mit meinen bisherigen Blog-Beiträgen etwas vorgegriffen ist.
Denn heute vor exakt zwei Jahren – genau zu dieser Uhrzeit – hatte ich eine hellrosa Blutung. Eine Woche vor dem geplanten Kaiserschnitt! In der 39. SSW! Da ich viiiel gelesen hatte, wusste ich, dass eine Blutung auch in diesem Schwangerschaftsstadium noch schlecht sein kann und es dringend abgeklärt werden sollte.
Zuerst rief ich meinen Mann an. Durch seinen Beruf ist er viel in Deutschland unterwegs und befand sich an diesem Freitag gerade auf dem Heimweg. Er war noch 100km weg und musste noch einen Abstecher in Halle machen. Also konnte er mir nicht beistehen. Meine Hebamme hatte während der bisherigen Treffen nur das Nötigste gemacht, doch nun bezog ich sie voll mit ein…also rief ich sie direkt nach meinem Mann an. Sie beruhigte mich. Ich sollte mir eine Mitfahrgelegenheit organisieren, ins Krankenhaus fahren und es abklären lassen. Zur Not würde der Kleine eben eine Woche eher kommen als geplant.
Mhm, was sollte ich nun machen? Ich war zu panisch zum Fahren bzw. hatte kein Auto zur Verfügung (hatte es meinem Vater überlassen damit er meinen Großvater zu den Bestrahlungsterminen fahren konnte…die Geschichte greife ich vielleicht noch mal auf). Mein Nachbar war leider nicht da. Bei dem schönen Wetter war er sicher in seinem Garten. Mit den anderen Nachbarn kam ich nicht so gut klar. Was blieb mir also anderes übrig? Ich rief erst in der Klinik an und informierte die und dann orderte ich einen Krankentransport. Die sind 20m Luftlinie zu unserer Wohnung und klingelten bereits 5min nach meinem Anruf. Also war ich bereits 10min nach dem Feststellen der Blutung auf dem Weg ins St. Elisabeth in Leipzig. Denn dort war ich bereits wegen dem Kaiserschnitt registriert und sie waren ja auch schon vorgewarnt.
Die Sanitäterin war toll und ließ mich quatschen. Es half ja irgendwie sich alles mehr oder weniger von der Seele zu reden. Gefahren wurde ich natürlich mit Blaulicht und Sirene! Im Krankenhaus musste ich dann erläutern wo es zum Kreissaal ging. Der eine Sanitäter war noch nie dort. Und wir Frauen machten uns einen Spaß daraus. Ich brach aus Angst auch in nervöses Kichern aus. Ich durfte auch nicht laufen und wurde mit Bahre transportiert. Ein unangenehmer Luxus…lasst euch das sagen!
Im Kreissaal überraschte mich die aufnehmende Hebamme indem sie mir die Hose runterzog und die Einlage aus meinem Schlüpfer zog. Kann es denn noch peinlicher gehen? Nach ihrer Meinung wäre es nur wenig Blut. Dann durfte ich 30min am CTG verbringen. Normale Herztätigkeit, keine Wehen! Puh! Die diensthabende Ärztin, Dr. Weber -eine tolle, einfühlsame Frau – prüfte per Ultraschall den Zustand der Plazenta, die Kindslage, Nabelschnurversorgung usw. Alles im grünen Bereich! Der Kleine wäre mindestens 2.800g schwer. Natürlich prüfte sie auch einen möglichen Fruchtwasserabgang und den Muttermund. 1,5cm offen, sonst alles ok. Die Blutung wurde wahrscheinlich von einem kleinen, geplatzten Gefäß verursacht. Kein Grund zur Sorge! Ich durfte wieder nach Hause und sollte bei Wehen oder Blasensprung wieder kommen.
Der werdende Papa war zwischenzeitlich auch eingetroffen. Er hatte die 100km in Rekordzeit geschafft. Nach eigener Aussage fuhr er zeitweise über 200km/h. Was ihn in dem Moment bewegt hat, wollte er mir nie verraten.
Zu Hause angekommen musste die werdenden Großeltern beruhigt werden. Sie konnten uns nicht erreichen und hatten schon Angst, dass was nicht stimmt. Ob ich auch mal so einen Riecher für Probleme meiner Kinder haben werde?

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Über Anne

Teilzeit-Alleinerziehend, Teilzeit-arbeitend, manchmal überfordert, Mama eines zuckersüßen Buben, Soldatenfrau, ein wenig verrückt und mit ganz viel Herz ausgestattet.