Leipziger Nachtlauf 2018 | Ich bin tatsächlich mitgelaufen

Anne/ Mai 14, 2018/ Aus dem Leben, Leipzig

Ich weiß wirklich nicht was mich da geritten hatte. Doch tatsächlich erfolgte die Anmeldung für diesen Lauf schon vor einem Jahr.
Auch 2017 wollte ich bereits mit 5km starten. Da ich dann leider krank wurde und Antibiotika nahm, wurde mir das jedoch von mehreren Stellen – allen voran mein Göttergatte – untersagt.
Dennoch waren damals schon die Ambitionen hoch und zusammen mit meiner Freundin registrierte ich uns für ganze 10 km. Ja, fucking 10km! Man sind wir bescheuert.
Ja, uns war bereits von vornherein klar, dass wir diese Ambulance wahrscheinlich brauchen werden. Immerhin waren wir beide vollkommen untrainiert.
Ja, wir sind so verrückt, dass wir ganz ohne Training zu einem 10km-Lauf mitten durch die Leipziger City antreten. Wir hatten es beide dieses Jahr einfach nicht geschafft. Allenfalls wandern oder Fahrradfahren war mal drin.

Also versuchten wir einfach uns von dem Flair in der Stadt anstecken zu lassen. Von der Motivation der anderen Läufer und den Zuschauern an der Begrenzung. Und es war tatsächlich einiges los.
Irgendwie – wir wissen wirklich nicht wie das passieren konnte – landeten wir ziemlich weit vorn bei den Läufern. Verrückt. Denn immerhin wurden wir die ersten 2km ständig überholt.

Die Zuschauer waren zum Teil wirklich klasse. Da unsere Namen so groß aufgedruckt waren, konnten wir auch direkt angespornt werden. Das war der Wahnsinn, wenn da so ein Mann brüllt: „Anne, du schaffst das!“
Ungefähr bei jedem vollen Kilometer standen Trommler und heizten ein. Sie gaben uns einen guten Takt vor und gerade bei diesen kamen wir noch lieber vorbei gelaufen.

Übrigens überstanden wir die ersten 6km vor allem fluchend und direkt hinter zwei Läuferinnen, die ihr Tempo konsequent durchzogen und uns so gut als Beispiel dienten. Danach zog Vero an. Ich war mehr in einer Art Delirium und folgte mehr blind als wirklich bewusst. So überholten wir doch tatsächlich noch auf den letzten Kilometern so einige Läufer.
Die letzten 200m zog mich Vero an der Hand und im Sprint über die Linie. Boah! Das war hart!

Die Strecke – zwei Runden kreuz und quer durch die Stadt – war nicht ohne. Aber wir haben es geschafft!
Wir haben es ganz ohne Training durchgezogen, eine Medaille kassiert und für unsere Verhältnisse eine richtig gute Zeit abgeliefert.
Ich habe doch tatsächlich den 61. Platz in meiner Altersklasse gemacht. Absolut irre! Insgesamt den 388.
Seht es mir also nach, wenn ich nun etwas mit meiner Medaille angebe. Denn ich bin echt stolz darauf, dass ich es durchgezogen habe.
Damit habe ich einen weiteren Punkt meiner Bucket List erfüllt!
Prost!

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Über Anne

Teilzeit-Alleinerziehend, Teilzeit-arbeitend, manchmal überfordert, Mama eines zuckersüßen Buben, Soldatenfrau, ein wenig verrückt und mit ganz viel Herz ausgestattet.