Nun bereiten auch wir uns auf die Schule vor

Anne/ September 29, 2017/ Aus dem Leben, Elternleben, Leipzig

Ist das zu fassen?
Er ist doch gerade erst geschlüpft. Mal im ernst. War ich nicht gestern erst noch mit ihm im Krankenhaus auf der Wochenbettstation?
Die Zeit ist einfach zu sehr gerannt.
Wo ist mein zuckersüßes Baby, das sich im Sitzen fortbewegen kann? Das wie eine neunköpfige Raupe alles in sich reinstopfte?
Hm, wenn ich so darüber nachdenke…diese Raupe ist er immer noch. Daher ist er wohl auch viel zu schnell so sehr in die Höhe geschossen und hat nun mit seinem letzten Kita-Jahr angefangen.

Die Anmeldung zur Schule in Leipzig

Ich weiß leider nicht wie es in anderen Gegenden ist. Aber bei uns in Leipzig gibt es ganze 4 Termine, an denen man sich bei der zuständigen Schule einfinden sollte.
Nein, man geht in Leipzig nicht einfach so hin. Denn hier kommt etwas, was bei vielen Eltern wohl für Verwirrung sorgt.
Eine andere Mutter wollte mir einreden, dass ich einfach so zu dem Termin gehe und anschließend ein Schreiben von der Stadt wegen dem Amtsarzt bekomme.

Wie es bei uns in Leipzig wirklich abläuft

Im Juli werden von der Stadtverwaltung Schreiben an alle Eltern verschickt deren Kinder nicht im kurz bevorstehenden, sondern im darauffolgenden Schuljahr schulpflichtig werden. Die Altersgrenze müsste irgendwo Mitte/Ende Juli liegen.
Mit dem ausgefüllten Schreiben, einer Kopie der Geburtsurkunde und evtl. weiteren abgeforderten Unterlagen geht man an einem der 4 genannten Termine zu der im Schreiben erwähnten Schule.
Achtung! Es ist egal, ob man sein Kind woanders anmelden möchte. Die erste Anmeldung hat immer in der Schule zu erfolgen, die im Schreiben steht. Anschließen kann man sich darum kümmern, sein Kind in der gewünschten anzumelden. Wie das genau abläuft kann ich euch leider nicht sagen. Denn wir schicken unseren Sohn in die Schule unseres Wohnbezirks.
Bei dem Termin in der Schule werden die Unterlagen kurz gecheckt, man hat kurz Zeit für Fragen, erhält noch ein paar Unterlagen und auch direkt einen Termin für den Amtsarzt. Der ist übrigens nicht – wie so viele andere Mütter mir weiß machen wollten – in Grünau. Sondern südwestlich in der Innenstadt.
Beim Amtsarzt wird dann natürlich die Gesundheit, der Wissensstand usw. getestet. Eben, ob das Kind schultauglich ist. Auch hier wollte mir die eine, bereits oben erwähnte Mutter weiß machen, dass wir dann im Frühling nächstes Jahr erfahren, ob die Kinder denn in die Schule kommen. Alles Käse! Der Arzt sagt einem direkt, wie er das Kind einschätzt und weißt auch auf mögliche Maßnahmen hin, die noch erforderlich sind. Zum Beispiel, wenn Kinder den Stift nicht richtig halten können, sollten diese eine Ergotherapie wahrnehmen.

So, nun aber dazu, wie wir all diese Maßnahmen durchlebt haben

Das Schreiben – kommt es? Kommt es nicht?

Da saß ich wirklich auf glühenden Kohlen. Es kam tatsächlich nur wenige Tage vor dem Abflug meines Mannes in seinen Einsatz. So konnte er das Formular noch selbst ausfüllen und seine Unterschrift drunter setzen.
Dennoch habe ich eine Vollmacht für alle Belange das Sorgerecht betreffend. Es wäre auch echt schwer von ihm eine Unterschrift ran zu holen. Immerhin ist die Post dorthin und zurück deutlich länger unterwegs als innerhalb Deutschlands.

Die Anmeldung in der Schule selbst

Ich schleppte meinen Sohn direkt am ersten Tag in seine neue Schule. Als wir eintraffen stellte sich heraus, dass der Türöffner kaputt ist. Na das ist doch schon mal was, oder?
Vor uns stand eine Familie. Nur anhand dieser wusste ich, dass gerade dort die Anmeldung stattfinden sollte. Schilder gab es leider keine. Es stand auch nicht im Schreiben, ob man sich beim Sekrätariat oder so melden sollte.
Vor uns war noch eine andere Familie drin. Und die brauchten wirklich ewig. Ich frage mich noch heute was die da so lange gemacht haben. Immerhin bildete sich auch hinter uns ziemlich schnell eine Schlange.
Die Anmeldung selbst, check der Unterlagen und der ganze Kram dauerte nicht mal 5 Minuten!
Ich verließ den Raum mit einem Termin beim Amtsarzt sowie einem Schreiben, dass wir im November für eine 2-stündige Kennenlernrunde bei der Schule erscheinen sollen.
Hier muss ich euch auch noch was erzählen: Der Sohn von meinem Chef kommt genauso wie meiner nächstes Jahr in die Schule und so muss seine Familie aktuell das selbe wie wir durchmachen. Während bei uns alles einfach so durchging und nicht mal die Sorgerechtsvollmacht erforderlich war, reichte das bei meinem Chef scheinbar nicht aus. Sie verlangten, dass er die Unterschrift persönlich vor Ort leistet. Man kann es auch wirklich kompliziert machen, oder?

Der Termin beim Amtsarzt

Ich glaube, ich war nervöser als mein Sohn. Dabei gab es gar keinen Grund dazu. Unsere Schule gehört zu den ersten, die Termine beim Amtsarzt zur Verfügung stellte. So waren wir bereits Anfang diesen Monats beim Arzt (Asche auf mein Haupt, ich kam nicht eher dazu diesen Beitrag zu schreiben 🙂 ). Laut den Damen vor Ort geht das nun noch bis Januar so weiter. Im 30-Minuten-Takt kommen da von 7:30 Uhr bis zum Nachmittag alle schulpflichtigen Kinder der Stadt zur Einschätzung hin.
Mein Kleiner war wieder ordentlich auf zak und ich musste bzw. durfte kaum etwas sagen. Er sollte es eben begreifen, wenn andere Erwachsene ihm etwas erklären. So wird es ja auch in der Schule ablaufen. Beim Hörtest fiel es ihm etwas schwer, es so zu machen wie er sollte. Da es sein erster Hörtest war, sei ihm das aber verziehen und sobald er kapierte, dass er was sagen sollte sobald ein Ton zu hören war, klappte es ja auch prima.
Bei der Ärztin selbst zeigte er sich Anfangs noch von seiner Schokoladenseite. Aber er neigt eben irgendwann dazu das zu machen was er will. Das führte kurz zu einer ungehaltenen Reaktion der Ärztin, war aber für seine endgültige Beurteilung nicht negativ.
Am Ende bescheinigte sie uns: „Ihr dürft nun eine Zuckertüte kaufen!“
Da mein Sohn im Mai geboren ist, hätte ich beantragen können ihn zurück zu stufen. So würde er nicht in 2018 sondern in 2019 eingeschult. Aber die Ärztin wies das sofort vehement ab. Er ist zu wissbegierig und definitiv so weit nächstes Jahr in die Schule zu kommen.
Dennoch musste sie uns ja unbedingt noch was aufschreiben. Kann ja nicht alles perfekt sein.
Mein Sohn ist zu leicht für seine Größe. Von seinem Maß her ist er weit über dem Durchschnitt, vom Gewicht dagegen weit darunter. Unsere Kinderärztin soll das unbedingt beobachten. Dann klagte er auch über Schmerzen im Nierenbereich. Dass er immer etwas zum Jammern findet und in der Regel gar nichts ist, nahm die Ärztin eben nicht hin. Ist ja auch richtig so. Also durften wir noch mal zur Kinderärztin.
Nieren sind ok und über das mit Größe und Gewicht regte sie sich tierisch auf 😀
Wenn ich an meine Einschulung so zurückdenke…ich war zart, klein und leicht. Mein Sohn ist eben schmal, isst aber wie eine Neunköpfige Raupe.

Kommen wir zum Ende

Wir dürfen nun nach einem Rucksack ausschau halten. Die Oma will den zahlen. Ich kann mich schon darum kümmern bei uns eine kleine Feier zu organisieren. Ob hier auch der frühe Vogel bessere Chancen wegen einer guten Location hat? Zudem werde ich langsam die Familien darauf einstimmen sich zu vertragen. Gerade das könnte bei den Omas ein Problem werden, aber die werden sich benehmen, sonst krame ich den mega Kochlöffel aus 😉

Was mich nun interessieren würde

Wie ist das bei euch?
Müsst ihr auch schon ein Jahr vorher alle Untersuchungen vornehmen lassen?
Bekommt auch ihr so ein Schreiben? Oder geht ihr einfach hin?
Habt ihr auch diesen Ablauf wie wir hier in Leipzig?

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Über Anne

Teilzeit-Alleinerziehend, Teilzeit-arbeitend, manchmal überfordert, Mama eines zuckersüßen Buben, Soldatenfrau, ein wenig verrückt und mit ganz viel Herz ausgestattet.