Sommerbiwak 2017 des Familienbetreuungszentrums Leipzig

Anne/ Juni 26, 2017/ Bundeswehr

Unser Wochenende war wieder sehr ereignisreich und ich kam nicht gleich dazu über unseren Samstag im Kreise so vieler Soldatenfamilien zu berichten. Aber das möchte ich nun hier nachholen und dringend ein wenig Aufklärungsarbeit betreiben.
So, nun aber erst mal über das Sommerbiwak 2017 an sich…

Sommerbiwak 2017 in der General-Olbricht-Kaserne Leipzig

Organisiert wurde dieses Event durch das Familienbetreuungszentrum der Bundeswehr in Leipzig. Es engagierten sich Soldaten verschiedenster Truppengattungen zum Teil gemeinsam mit ihren Partner(inne)n, bei dieser Veranstaltung Angehörige von Soldaten im Einsatz zu informieren und ihnen an diesem einen Tag etwas Ablenkung zu verschaffen.
Bis 15 Uhr sollten alle Eingeladenen anreisen und es erfolgte nach einer kleinen Registrierung mit Namensschildchen-Vergabe, Getränkeausschank und sammeln von Informationsmaterial eine kleine Begrüßungsrunde durch den aktuellen Leiter des örtlichen Familienbetreuungszentrums. Sommerbiwak-2017-Leipzig (9)
Leider spielte die Technik einen kleinen Streich. Denn bis 14 Uhr war wohl der Strom weg. Damit entfiel leider der Teil, wo kurz auf die aktuellen Einsatzgebiete eingegangen wird. Aber kein Problem! Das machten alle Vertreter des Zentrums durch kleine Ansprachen sowie Verabschiedungen mehr als wett.
Unser Kleiner beschäftigte sich in der Zeit damit seinen Namen mit dem neuen Stift und dem PostIt-Block zu üben.
Danach ging es aber zum eigentlichen Biwak im freien Gelände beim Sportplatz.
Sommerbiwak-2017-Leipzig (9) Sommerbiwak-2017-Leipzig (9) Sommerbiwak-2017-Leipzig (9) Sommerbiwak-2017-Leipzig (9)
Sommerbiwak-2017-Leipzig
Sanitäter und einige der Truppe der Bombenentschärfung informierten zu ihrer Arbeit. Es waren auch 1-2 Soldaten aus der Truppe meines Mannes dabei. So kam man recht schnell ins Gespräch und unser Kleiner wollte direkt mal testen, was sie da mitgebracht hatten.
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Dennoch war gerade für meinen Mann die Hundestaffel das Highlight. Hätte er damals nicht seine heutige Laufbahn (aus Sicherheitsgründen gehe ich hier nicht auf die genaue Bezeichnung, Gattung bzw. seinen Standort ein) eingeschlagen, wäre er heute genau bei der Truppe. Die Arbeit mit Hunden hat ihn schon immer fasziniert. Und auch ich stand etwas baff da, wie gut die Hunde auf ihre Trainer reagierten. Natürlich wurden die Abläufe auch gut kommentiert und man konnte sich ungefähr vorstellen, wo diese Einheit eingesetzt wird und wie sie ihre Hunde darauf vorbereiten können.
 
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Natürlich beteiligte sich unser Kleiner auch rege an der KASi Olympiade. Eierlaufen, Sackhüpfen, Schätzen und auf den Bechern laufen… Am Ende gab es eine Urkunde, eine Medaille – die ihm sogar von dem Leiter des Zentrums umgehangen wurde – und ein kleines Spielzeug. Er war stolz wie Oskar. Nun muss ich nur noch einen passenden Platz für alles finden 😉 Und das Spielzeug – ein Littlest Pet Shop Specht- ist seit Samstag ein ständiger Begleiter.
Sommerbiwak-2017-Leipzig (9)Im Laufe des Nachmittages ließen mich meiner Männer immer wieder allein. Denn sie durften bei dem einen oder anderen Fahrzeug mitfahren. Begeisterung pur! Wobei der Papa immer wieder betonte, dass er das eine oder andere auch selbst fahren könne.
Der Abend klang mit Steak und Bratwurst vom Grill, Lagerfeuer sowie Live-Musik aus. Wir verließen die Kaserne kurz nach 19 Uhr mit einem müden Kind, das nun viel zu erzählen hatte.
 

Warum wir bei diesem Event waren?

Das ist eigentlich ganz einfach:
Mein Mann geht in den Einsatz!
So, nun ist es raus. In der Familie, beim Freundeskreis und einigen Bekannten ist diese Tatsache bereits bekannt. Hier habe ich diese Information noch bewusst zurückgehalten.
Nicht ohne Grund, aber davon berichte ich ein anderes Mal.

Was ist das Familienbetreuungszentrum?

Seitdem der neue Leiter des Zentrums in Leipzig seinen Posten bezogen hat gilt das Motto:

„24/7 – Betreuung mit Leidenschaft“

Denn 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche steht das Familienbetreuungszentrum Soldaten und Soldatinnen sowie deren Angehörigen bei Auslandsverwendungen sowie Standortwechsel zur Seite. Gerade letzteres war mir nicht bewusst, aber bisher bei unserer Familienführung auch nicht erforderlich.

Zusammengefasst – Dafür ist das FBZ da:

WIR sind zentrale Ansprechstelle in allen Fürsorge- und Betreuungsfragen für die Soldatinnen und Soldaten, ihre Angehörigen sowie ihre Partnerinnen und Partner.
Dies gilt sowohl für die Zeit des Einsatzes als auch im Betrieb Inland.
WIR betreuen auch die Angehörigen von Soldatinnen und Soldaten, die in einsatzgleichen Verpflichtungen, Ausbildungs- und Übungsvorhaben durchgängig länger als 30 Tage vom Standort/Heimathafen abwesend sind.
WIR stehen mit Rat und Tat zur Seite.
WIR vermitteln Kontakte zum Sozialdienst der Bundeswehr, zur Militärseelsorge, zum Truppenpsychologischen Dienst der Bundeswehr, zu anderen militärischen Dienststellen, zu kommunalen Behörden und Ämtern sowie zu ehrenamtlichen Initiativen, Vereinen und Verbänden.
WIR arbeiten in einem „Netzwerk der Hilfe“.
WIR sind 24 Stunden, 7 Tage die Woche über eine kostenfreie Hotline zu erreichen (Rufbereitschaft).
WIR führen Informations- und Betreuungsveranstaltungen durch
(i.d.R. jeden Monat aber mindestens 10 pro Jahr).
*Diese Informationen wurden durch das FBZ Leipzig bereitgestellt. Daher auch das WIR.

 

Aufklärung für euch:

So, nun kommen wir zu dem Punkt, wo auch ich selbst unsicher war.
Sobald mein Mann seinen Einsatzbefehl erhielt, erklärte er das Familienbetreuungszentrum Leipzig als die für uns – unseren Sohn und mich – zuständige Stelle. Das war im April und eigentlich sollte er nun auch schon längst weg sein. Doch sein Abflugtermin hat sich deutlich verschoben.
Dennoch bekamen wir bereits kurz nach „Anmeldung“ die ersten Einladungen zu den Events des Familienbetreuungszentrums der Bundeswehr. Ich war stark verunsichert. Was sollte ich da? Mein Mann ist noch zu Hause. Ich bin gar nicht in der selben Situation wie so viele andere dort.
Doch das war eine falsche Annahme!
Das Familienbetreuungszentrum betreibt Aufklärung auf einer ganz anderen Ebene!
Es geht auch darum den Familien die Angst zu nehmen. Zu zeigen, was auf sie zukommt. Aber auch, dass es andere in der selben Situation gibt, die sie kennen lernen und die einem vielleicht Rückhalt geben können.
So verpassten wir ein Event im Mai im Grunde aus meiner Unwissenheit heraus. Als nun die Einladung zum Sommerbiwak kam, schrieb ich das Familienbetreuungszentrum doch mal an. Es wurde mir mitgeteilt, dass sie sich freuen würden wenn wir alle gemeinsam – mit unserem noch nicht im Einsatz befindenden Mann/Papa – erscheinen würden.
Er sollte ebenso wie wir sehen, an wen wir uns wenden können. Wer uns den Rücken stärkt und eben für Ablenkung sorgt.
Worauf ich nun hinaus möchte:
Wenn ihr eine Einladung des Betreuungszentrums bekommt, dann nehmt sie wahr! Egal, ob euer Partner(in), Vater/Mutter oder wer auch immer der Bundeswehr zugehörig ist, bereits zu seinem Auslandseinsatz aufgebrochen ist. Es ist informativ, die Kinder haben Spaß und es ist gut zu wissen, dass da jemand ist, der einen versteht und bei Bedarf unterstützt. Und Soldaten, die bald Abreisen oder gerade zurück kommen, sind gerade dort gern gesehen!


Edit: Nachtrag dazu, was das FBZ ist und wie es Soldaten und deren Angehörige unterstützt.

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Über Anne

Teilzeit-Alleinerziehend, Teilzeit-arbeitend, manchmal überfordert, Mama eines zuckersüßen Buben, Soldatenfrau, ein wenig verrückt und mit ganz viel Herz ausgestattet.