Und ewig schläft das Pubertier | Rezension

Anne/ Juli 15, 2017/ Leseecke, Satire

Nachdem ich euch nun schon über den Film „Das Pubertier“ berichtet habe, musste natürlich auch das aktuelle Buch von Jan Weiler her. Wenn ich mich jetzt nicht ganz täusche, ist es das dritte Buch in dieser Reihe. Auch wenn einige andere Titel seiner Werke so klingen, als würden sie irgendwie dazu gehören 😉

Und ewig schläft das Pubertier“ von Jan Weiler

Es ist noch immer da! Und es ist nicht mehr allein! Denn Nick – der kleine Bruder des Pubertiers Carla – hat sich inzwischen zu einem Parade-Exemplar entwickelt. Und er zeigt, als männliches Pubertier, ganz neue Seiten zu dieser Gattung. Er betrachtet Themen wie Mädchen, Umwelt und Politik eben auf seine ganze eigene Weise. Dabei ist seine anhaltende Begeisterungsfähigkeit für schlechtes Essen und seltsame Musik schon wieder ein absolutes Kontrastprogramm.
Das ewig schlafende Pubertier müffelt und chillt ausgiebig, wobei die Kommunikation für gewöhnlich auf ein Mindestmaß reduziert ist. Doch in diesem Band von Jan Weiler erhält die Liebe doch tatsächlich eine immer größere Rolle. Genauso wie die Wahl der richtigen Schuhmode.

Meine Meinung zu „Und ewig schläft das Pubertier

Zu allererst: Ich habe mich königlich amüsiert als ich feststellte, dass dieses kleine Büchlein in meine Hosentasche passt. Da stellte ich meinen Sohn direkt mal als Fotografen an und er musste mich fix nach dem Frühstück knipsen ?
In diesem Band geht es nicht allein um das Pubertier Carla. Nun spielt auch Nick eine wichtige und eindrucksvolle Rolle. Aber keine Sorge, Carla kommt dabei nicht zu kurz. Ihr Wissen zum richtigen Autofahren und vor allem ihr erstes Candle Light Dinner für ihren Freund werden mir sicher noch lange in Erinnerung bleiben. Ich frage mich noch immer warum der Papa nicht eingegriffen hat. Immerhin wusste er doch wie alt die Dosensuppe der Vorspeise war ?
Am Besten finde ich tatsächlich die Kapitel aus dem Pubertierlabor. Diese runden die Story einfach ab und sind so urkomisch trocken formuliert, dass ich schon im Wartezimmer beim Arzt oder während der Physiotherapie meines Kindes mein Lachen durch ein Schnaufen zu kaschieren versuchte.
Besonders witzig: Während ich dieses Buch las, konnte ich ein paar Exemplare dieser eigenwilligen Gattung beobachten. Sie waren auf dem selben Zeltplatz wie wir und so manches Mal wirklich unterhaltsam 😀 Mein Mann meinte dann immer „das Pubertier in freier Wildbahn“.
Ich bin zwar wirklich noch ein gutes Stück von einem eigenen Pubertier entfernt, dennoch war dieses kleine hosentaschenformatige Buch extrem Unterhaltsam. Und das sage ich, obwohl – wie ihr wisst – deutsche Autoren für gewöhnlich nicht auf meiner Leseliste stehen. Diese Einstellung sollte ich wirklich langsam ändern, denn Jan Weiler, Steffen König und Kristina Günak belehren mich aktuell eines besseren.

Über den Autor Jan Weiler

Der 1967 in Düsseldorf geborene Journalist und Schriftsteller war viele Jahre als Chefredaktuer des SZ Magazins tätig. Was ich bisher nicht wusste: Sein erstes Buch „Maria, ihm schmeckt’s nicht!“ Gilt als eines der erfolgreichsten Romandebüts der Nachkriegszeit. Seither folgten inkl. „Und ewig schläft das Pubertier“ gut 8 weitere Bücher, die vor Witz und einem neuen Blick auf die Welt nur so glänzen 😉
Jan Weiler lebt zusammen mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in der Nähe von München. ? Ob da wohl die Inhalte seiner Pubertier-Bücher herkommen? Immerhin lebt die Familie aus „Und ewig schläft das Pubertier“ ebenfalls in der Nähe von München.

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Über Anne

Teilzeit-Alleinerziehend, Teilzeit-arbeitend, manchmal überfordert, Mama eines zuckersüßen Buben, Soldatenfrau, ein wenig verrückt und mit ganz viel Herz ausgestattet.